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Chlamydien, Yoga und Selbstbestimmung

Aktualisiert: 17. Sept. 2021




Chlamydien & Co, Scham und Schuld

Warum Selbstbestimmung in der Sexualität wichtig ist


Dieser Blog Beitrag beschäftigt sich mit folgenden Fragen:

Warum Aufklärung wichtig ist?

Wie umgehen mit Scham und Schuld?

Warum Entspannung wichtig ist?


Aufklärung ist wichtig


Chlamydien sind Bakterien, die Entzündungen verursachen.

2010 gab es in der EU 344 491 gemeldete Fälle von Clamydiose. Entspricht 186 Fällen pro 100 000 Einwohner. Die Altersgruppe der 20 - 24- Jährigen waren mit 42 Prozent am meisten betroffen, danach folgt die Altersgruppe von den 15 - 29- Jährigen (Erklärung könnte sein: Eine mögliche Ansteckung steigt mit der Zahl der Sexualpartner).

Das Risiko, sich nach ungeschütztem Sex mit diesem bakteriellen Erreger anzustecken, liegt bei 20 Prozent.


In meiner Jugend wurde ich umfangreich über die Geschlechtskrankheit Aids und über die Schutzmaßnahmen aufgeklärt. Erst viele Jahre später erfuhr ich auch von anderen Erkrankungen, welche durch Sex oder sexuellen Kontakt übertragen werden können. Auch heute scheint die Aufklärung noch nicht ausreichend zu sein. Nur wenige Menschen trauen sich, offen über sexuell übertragbare Krankheiten zu sprechen. Dringend muss noch mehr Aufklärungsarbeit geleistet werden.

Da Sexualität heute noch mit Scham und Schuld verbunden ist, können wir uns wohl vorstellen, wie es Menschen ergeht, die sich infiziert haben.


In diesem Blog Beitrag werde ich hauptsächlich nur auf die Chlamydien eingehen. Sie gehören zu den weitverbreitetsten Geschlechtskrankheiten. Es gibt noch weitere übertragbare Infektionen wie z.B. Herpes und HPV.


Warum ist eine ärztliche Abklärung nach ungeschütztem Sex wichtig?


Chlamydien können zunächst symptomfrei verlaufen. Frau oder Mann spüren zunächst keine Beschwerden. Wenn Beschwerden auftreten, können sich diese folgendermassen zeigen: veränderter oder stärkerer Ausfluss, ein Brennen beim Wasserlassen, generelles Unwohlsein, Juckreiz am Genitalbereich, an der Harnröhre oder am Anus (abhängig wo sich die Infektion befindet). Auch ist häufig der Gebärmutterhals entzündet, wodurch der Geschlechtsverkehr schmerzhaft empfunden werden kann. (Buch "Viva la Vagina", 284 - 285).


Um die oben erwähnten Symptome und weitere Ansteckungen zu verhindern, ist eine Kontrolluntersuchung von Nöten. Eine zusätzliche Gefahr durch eine unbehandelte Infektion ist, an einer Unterleibsentzündung zu erkranken. Es wird geschätzt, dass 10 - 15 Prozent der Fälle an einer Unterleibsentzündung erkranken.

In diesen Fällen wandern die Bakterien in Richtung Gebärmutter und Eileiter. An den Eileitern können diese Vernarbungen auslösen, die wiederum zu Verklebungen führen. Die Folge der Körperreaktion kann bei der Frau zur Unfruchtbarkeit führen. Das Risiko einer Eileiterschwangerschaft wird durch die Entzündung gefördert.

Das Embryo nistet sich im Eileiter ein und beginnt dort zu wachsen. Die Frau erleidet eine Eileiterschwangerschaft. Wenn diese nicht rechtzeitig erkannt wird, ist die Schwangerschaft für betroffene Frauen lebensgefährlich.


Laut der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) sind in Deutschland wohl Tausende Frauen aufgrund einer Chlamydien-Infektion unfruchtbar.


Zwei weitere Erreger, die den Clamydien ähneln, sind die Erreger von Gonorrhoe und Mykoplasmen. Diese werden bei den Tests oft nicht berücksichtigt. Deswegen bitte beim Arzt nachfragen.


Chlamydien werden mit Antibiotika behandelt. Der Partner sollte unbedingt mitbehandelt werden. Die Infektion heilt meistens folgenlos ab.


Warum ist Selbstbestimmung so wichtig


Übertragen werden die Chlamydien durch ungeschützten Sex mit einem neuen Partner/einer neuer Partnerin. Deswegen ist die Verhütung mit einem Kondom wichtig. Sollte es doch zu ungeschütztem Sex kommen, ist ein Test beim Arzt mehr wie sinnvoll. Das Thema der Selbstbestimmung möchte ich hier besonders erwähnen. Frauen haben das Recht, ihre Sexualität nach ihren Vorstellungen zu leben. Die eigenen Werte wie z.B. Vertrauen, Freude, Gesundheit, Sinnlichkeit, Abenteuer, Kommunikation und Sicherheit sollten unbedingt Raum bekommen. Sex macht dann Spaß, wenn er keine Verletzungen und Verpflichtungen hervorbringt. Eine natürliche Ich - Stärke stärkt jede Frau darin, sich nicht zu etwas überreden zu lassen, was sie eigentlich nicht möchte.

Frauen berichten häufig, dass sie sich nicht trauen, offen zu sprechen, weil sie Angst davor haben, den Partner/Sexpartner zu verlieren.

Das Nein - Sagen muss unbedingt gelernt werden


Schenke dir selbst und deinen Bedürfnissen Aufmerksamkeit





Sollte es zu einer Chlamydien - Infektion innerhalb der Partnerschaft kommen, löst dies oft Verunsicherungen aus. Die Auseinandersetzung mit diesen Fragen "War ich die Überträgerin?" oder "Wurde ich betrogen?" können die Beziehung belasten.


Hier muss dringend erwähnt werden, dass eine Ansteckung schon viel früher stattgefunden haben kann.

Viele Betroffene merken nichts von ihrer Infektion und können sich schon Jahre zuvor bei einem anderen Partner angesteckt haben.


Wenn sich der Verdacht eines Fremdgehens in der Partnerschaft doch verfestigt, kann professionelle Unterstützung sinnvoll sein wie z.B. eine Paartherapie.


Chlamydien haben nichts mit fehlender Hygiene zu tun. Es ist eine bakterielle Erkrankung, die jeden Menschen treffen kann, der ungeschützten Sex hat. Schamgefühle sind nicht hilfreich und verhindern, einen gesunden Weg zu gehen.


Verspannungen brauchen Entspannung


Sollten die Chlamydien tatsächlich Beschwerden auslösen, kann es auch zu Beckenschmerzen kommen, die nach der Genesung bleiben. Dies liegt daran, dass unser Körper bei Schmerzen mit einer Schutzreaktion reagiert und die betroffenen Körperstellen sich zusammenziehen. Die Anspannungen bleiben meistens unbemerkt und können sich chronifizieren. Der Zustand der Anspannung wird als normal empfunden. Der Körper muss daran erinnert werden, wie es sich anfühlt, wenn sich Muskeln und Faszien wieder entspannen können.


Einen liebevollen Umgang mit sich selbst pflegen


Nachsorge ist wichtig! Luna Yoga & Beckenkraft laden dazu ein, die eigene Körpermitte besser und auf eine sinnliche Art und Weise kennenzulernen.

In der Begleitung von Frauen erlebe ich es immer wieder, wie wertvoll eine eigene Körperstärkungspraxis ist. Mit gezielten Übungen lernen die Frauen, wie sie ihre Körperwahrnehmung sensibilisieren, Spannungen abbauen, die Atmung verbessern und ihrem Körper etwas Gutes tun können. Meistens handelt es sich um sanfte Übungen, welche gezielt in den Beckenraum wirken. Die Einbindung des Atems und Beckenbodenstrainings entspannt die Bauch- und Beckenhöhle. Die konkreten Hilfestellungen sind einfach zu Hause auszuführen.


Mit diesem Blog - Beitrag möchte ich Frauen helfen, ihre eigene Gesundheit in die Hand zu nehmen. Wissen, Selbstbestimmung, Versöhnung und Entspannung sind gute Wegbegleiter. Raus aus der Schamfalle!


Sei gut zu dir und tue Dinge, die dein Immunsystem stärken. Bewege dich, schenke dir Wärme, Zeit für die Genesung, Heilpflanzen, tausche dich mit vertrauenswürdigen Menschen aus... und frage dich "Was brauche ich gerade?"

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